Die Geschwister Sabrina und Norman Bug sind fleißige Gewichtheber


Die Halle als zweites Zuhause

Die Geschwister Sabrina und Norman Bug aus Schifferstadt sind begeisterte und trainingsfleißige Gewichtheber

 

Sabrina Bug und ihr Bruder Norman haben sich in ihrer Jugendzeit öfter in der Trainingshalle als daheim gesehen.

Altrip. Bei der Familie Bug aus Schifferstadt stand und steht der Sport im Mittelpunkt. Die Geschwister Sabrina und Norman haben sich vor allem in ihrer Jugendzeit mehr in Trainingshallen als zu Hause gesehen. Der Sport ist dabei das, was sie verbindet.

 

 

An dem Samstagvormittag, an dem der Autor mit Sabrina und Norman Bug zum Interview verabredet ist, sind die beiden schon in der Gewichtheber-Halle in Altrip. In Sportklamotten. Die Geschwister haben vor dem Termin mit der RHEINPFALZ noch schnell eine gemeinsame Trainingseinheit eingestreut. Vor allem bei Norman Bug hat man das Gefühl, dass er jetzt gerne noch ein bisschen weitertrainiert hätte.

 

Gewichtheben im Speziellen und Sport im Allgemeinen ist das Bindeglied zwischen den beiden. Es ist der Grund, warum sie sich mehr sehen, mehr miteinander machen als viele andere Geschwister. „Sport schweißt uns zusammen“, sagt Norman Bug. „Sport ist das, was uns verbindet“, sagt Sabrina Bug. Norman Bug kam über seine vier (Normans Sicht) beziehungsweise viereinhalb (Sabrinas Sicht) Jahre ältere Schwester im Alter von fünf Jahren zum Gewichtheben – und begann mit einem Besenstil als Gewichtheberstange zu üben. Seitdem haben sie unzählige Stunden zusammen beim Gewichtheben, egal ob in Trainingseinheiten oder bei Wettkämpfen, verbracht. Aber auch beim Sitzball, wozu sie über ihre mittlerweile verstorbene Schwester kamen, was sie weiterhin ausüben und wo sie schon zusammen Europameister geworden sind. „Das ist schon so ein Familiending“, sagt Sabrina Bug.

 

Bei den Bugs drehte – und dreht - sich (fast) immer alles um den Sport. Irgendjemand musste immer gerade zum Training gebracht werden. Oder vom Training abgeholt werden. Wenn Wettkämpfe anstanden, war oftmals die ganze Familie dabei – zum Anfeuern und zum Unterstützen. „Der Sport stand schon immer im Mittelpunkt“, sagt Sabrina Bug: „Das geht aber auch nur, wenn man sportbegeisterte Eltern hat.“

 

Mittlerweile haben die beiden allerdings eine zumindest leicht unterschiedliche Einstellung zum Sport, beziehungsweise Sport nimmt mittlerweile eine unterschiedlich wichtige Rolle in ihrem Leben ein. Norman Bug lebt für den Sport, geht für den Sport auf. Der 24-Jährige macht acht Mal die Woche Sport, alleine dreimal an einem gewöhnlichen Freitag – neben Gewichtheben und Sitzball geht er da auch noch mit Freunden kicken. Und wenn man ihn so über den Sport, über den Wert des Sports für sein Leben reden hört, hat man das Gefühl, der Kfz-Mechatroniker, der in Speyer arbeitet, würde am liebsten noch mehr Sport machen.

 

Sabrina Bug würde gerne auch noch so viel Sport wie ihr Bruder machen. Aber sie wohnt mittlerweile in Rüsselsheim und arbeitet in Mainz als Lehrerin. Da haben sich die Prioritäten verschoben. „Klar würde ich manchmal gerne mehr Sport machen. Aber wenn die Konferenz am Mittwochnachmittag wieder richtig lang geht, schaffe ich es nicht ins Training. Irgendwann muss ich ja auch noch den Unterricht für den kommenden Tag vorbereiten“, sagt die 28-Jährige, die über eine Grundschul-AG zum Gewichtheben fand. Da hat ihr Bruder den Vorteil, dass er den späten Nachmittag und frühen Abend eigentlich immer für den Sport frei hat.

 

Seit Sabrina Bug von zu Hause ausgezogen ist, trainieren die beiden Geschwister seltener miteinander. Vorher haben sie fast jeden Tag zusammen Sport gemacht, beziehungsweise sich im Training gesehen – meist mehr als zu Hause. „Es macht immer Spaß, wenn wir zusammen trainieren“, sagt Norman Bug: „Und wenn es sich ergibt, machen wir das auch heutzutage noch.“ Heutzutage sind es dann vor allem Einheiten an Wochenenden. An Wochenenden, die zum einen wettkampffrei sind und an denen Sabrina Bug zudem Zeit hat, nach Hause zu kommen.

 

Als sportbegeistert kann man wohl beide beschreiben. Denn sie machen nicht nur gerne Sport, sie gehen auch gerne Sportveranstaltungen anschauen – nicht selten zusammen. „Wir fahren schon mal zusammen zum Fußball nach Kaiserslautern“, erzählt Norman Bug. „Oder Norman besucht mich in Rüsselsheim und dann gehen wir zum Basketball nach Frankfurt“, ergänzt Sabrina Bug. Es ist also eher selten, dass es bei den beiden mal nicht um Sport geht.

Von Thorsten Eisenhofer - Quelle: Ausgabe Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau 24.02.2017 - Foto: Kunz.