BSV-Ludwigshafen am Rhein e.V.

LUDWIGSHAFEN. Die erstmals im Felix-Bowling-Center Ludwigshafen ausgetragenen Deutschen Meisterschaften im Bowling der Behinderten hat der Behindertensportverein (BSV) Ludwigshafen dominiert. Die Männer sicherten sich in der Besetzung Peter Stahl, Otmar Kunde und Rudolf Winter die Goldmedaille. Ebenfalls den Titel holte im Frauen-Einzel Ursula Weber (490 Pins). Bei den Männern wurden Stahl und Kunde (je 567) Zweiter und Dritter.

Es herrschte Hochbetrieb auf den sechs Bahnen im Felix-Bowling-Center. 28 Akteure aus fünf Bundesländern waren bei der zum dritten Mal durchgeführten Meisterschaft am Start. Drei Durchgänge standen für alle Teilnehmer auf dem Plan. Der ausrichtende BSV Ludwigshafen stellte mit zehn Spielern die größte Mannschaft. „Unser Ziel war es, einen Titel zu holen“, sagte Johann Benedom. Der ehemalige Bundestrainer gilt als Wegbereiter des Bowlingsports beim BSV. Derzeit spielen dort 14 Mitglieder Bowling.

Als einziger Rollstuhlfahrer nahm Richard Wagner (51) am Wettbewerb teil. Für den technischen Betriebswirt, der in Mutterstadt lebt, war es erst sein zweiter Wettkampf, er erhielt den Ehrenpreis für Rollstuhlfahrer. 2014 sicherte er sich bei der Premiere den Landestitel und die DM-Qualifikation. Dabei hat er erst im vergangenen Jahr wieder mit dem Bowling begonnen. Wagner ist seit 23 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt und seit sieben Jahren an den Rollstuhl gefesselt. Zum Bowlingsport kam der gebürtige Ansbacher, den die Liebe 1995 in die Pfalz führte, in den 80er Jahren. „Ich würde viel öfters spielen, leider sind nicht alle Zugänge zu den Bowling-Bahnen barrierefrei“, sagte Wagner. Dafür will er sich als stellvertretender Vorsitzender des Behindertenbeirates der Stadt Ludwigshafen einsetzen.

Drei Durchgänge mit jeweils 20 Würfen standen auf dem Programm. So kam er auf 282 Pins. Und da er wegen seiner Behinderung einen Handicap-Ausgleich von 60 Punkten zugesprochen bekam, waren es 342 Pins. Damit landete Wagner auf Platz 16. „Es muss unser Ziel sein, mehr barrierefreie Zugänge zu Bowling-Bahnen zu schaffen, um diesen Behinderten eine Möglichkeit zu geben“, sagte Benedom. Erstmals nahmen auch vier geistig behinderte Sportler der Werkstätte der Diakonissen aus Maudach teil. „Im Sport gibt es keine Grenzen“, verdeutlichte Benedom. (Quelle: Rheinpfalz)

Ehrengäste der Veranstaltung waren: 

• Rolf Boettiger, Vize-Präsident des Behinderten- und Rehabiliationssport-Verband Rheinland-Pfalz e.V.
• Wolfgang van Vliet, Bürgermeister und Sozialdezernent der Stadt Ludwigshafen am Rhein
  
• Werner Schröter, Vizepräsident des Landessportbunds, zuständig für den Leistungssport in Rheinland-Pfalz
  
• Günter Kern, Staatssekretär im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur 
  
• Winfried Ringwald, Vorsitzender des Ludwigshafener Sport Verband und Sportkreisvorsitzender vom Sportbund Pfalz
• Helmut Leger, Ehrenvorsitzender des BSV Ludwigshafen e.V.