3. Landesmeisterschaft am 12.09.2015 im Felix Bowling

Landesmeistertitel geht zum dritten Mal in Folge an BSV Ludwigshafen


Heike und Richard Wagner bei den Bowling-Landesmeisterschaften, die im Felix-Bowlingcenter ausgetragen wurden. Richard Wagner kämpft für einen barrierefreien Zugang nicht nur dieser Sportstätte. Will man einem interessierten Bekannten den Ablauf eines Turniers im Bowling für Menschen mit Handicap erklären, bedient man sich am besten eines altbekannten Zitats: Die Kugeln rollen, die Pins fallen und am Ende jubelt Ludwigshafen. Dies galt auch für die dritten Landesmeisterschaften am Samstag im Felix-Bowling-Center.


Die Sportler der Behinderten-Sportvereinigung (BSV) Ludwigshafen zeigten einmal mehr ihre Dominanz in der jungen Sportart und sind damit zum dritten Mal in Folge Landesmeister. Gewinnen ist zwar schön, die Teilnehmer der Landesmeisterschaften waren sich aber einig: Der Spaßfaktor und die Geselligkeit machen ein gelungenes Bowlingturnier erst perfekt.

 

"Mir ist die Gemeinschaft besonders wichtig", erklärte Ingrid Stahl. Sie spielt seit zwölf Jahren Bowling. "Man freut sich, wenn man hier Bekannte trifft." Für das Turnier hat sie sich nicht gezielt vorbereitet. Sie sieht eher die Leidenschaft und die Freude am Turnier als ihre Stärken.

 

Bei den Landesmeisterschaften nahmen 36 Sportler teil, überwiegend Menschen mit mentaler Behinderung. In insgesamt 13 Mannschaften reisten sie hauptsächlich aus Ludwigshafen und Umgebung an. Die Bestplatzierten der Landesmeisterschaften qualifizieren sich für die Bundesmeisterschaften.

 

Pokal von Innenminister

Natürlich war die Freude bei den Ludwigshafenern nach dem dritten Titelgewinn in Folge groß. Erstmals erhielten die siegreichen Mannschaften in den Kategorien körperliche und mentale Behinderung einen Pokal, der vom Minister für Inneres und Sport, Roger Lewentz, gestiftet wurde. Jeder Teilnehmer konnte zudem eine Urkunde und eine Medaille mit nach Hause nehmen.

 

Trotz der steigenden Popularität bleibt die Ausübung des Sports vor allem für Rollstuhlfahrer ein Problem: Richard Wagner beispielsweise, ebenfalls Teilnehmer der Landesmeisterschaften und stellvertretender Vorsitzender des Beirats für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ludwigshafen, sitzt seit sieben Jahren im Rollstuhl. "Leider ist es mir ohne Begleitung nicht möglich, Bowling zu spielen. Im Umkreis von 30 bis 50 Kilometern ist keine Bahn barrierefrei", bemängelte er. "Inklusion sieht anders aus."

 

Derzeit kämpft Wagner gemeinsam mit dem BSV Ludwigshafen für einen Plattformlift und behindertengerechte sanitäre Anlangen im Felix-Bowling-Center in der Nähe des Hauptbahnhofs. Dabei könnte ihm auch die junge Sportart helfen, die bereits so viele Menschen begeistert. Am Samstag machten wieder alle Teilnehmer viel Werbung für ihren Sport: Jeder war mit großer Begeisterung dabei und alle zeigten eine starke Vorstellung.

Quelle © Mannheimer Morgen, Dienstag, 15.09.2015 Moritz Köhler